YG – Stay Dangerous | Kritik

Nice one! Das neue YG Album ist draußen.
Lest hier die Rezension zum neuen Album von YG – STAY DANGEROUS

Endlich wieder geiler Gangster Rap vom Young Gangsta aus Compton. Vorfreude auf 15 Tracks, fette Rhymes und fette Beats!

 

Genau so fängt’s an

Mit „10 Times“ steigen wir ins Album ein und hören, dass die Junx von der Straße es zu schwer haben. Naja,  kennt man schon, ist aber immernoch so und wird noch lange so bleiben. Ziemlich stellt sich sofortiges Kopfnicken ein. Am liebsten in dunklen Gangster-Kutten.

Es folgt BULLETPROOF. Ein auf den ersten Blick typischer I’m-da-Pimp-Song für die Low-Rider unter uns. Das Ende lädt, wie Kendrick Lamar mit dem Übertrack „HUMBLE“ bereits vorgemacht hat, zum Nachdenken ein. Das differenziert die Kinder von den Männern. In diesen ersten Songs entwickelt sich auf Anhieb ein deutliches Bild von dem, was noch folgen soll. Ein chilliges feeling forciert durch Rhythmus. Smoothe Gangster deep-base rhythms sind hier Programm. Wir gleiten auf einer beruhigend süßen Dampfwelle durch den Raum, denn der Flow ist allgegenwärtig.

 

Kindliche Ohrwurmmelodie

Das erste Stirnrunzeln brachte mir HANDGUN. Ohne auf den Songtext zu achten, gebe ich zu, wirkt dieses auch smoothe Gangsterstück in Kollabo mit A$AP Rocky, nicht wie Ganster das handlen, sondern eher wie ein Schlaflied für verwirrte Kinder. ohooooooooohhhhhhh!. Der Refrain bleibt catchy und kann mit seinen Ohrwurmqualitäten begeistern. Mich aber lässt der Refrain immer wieder zum NEXT-Button zucken, sorry.

CANT GET IN KANADA ist auch krass. YG’s Song wirkt wie ’ne springende CD. Der Comptoner hat den Flow. Absolut. Das möchte ich nicht bezweifeln. Er zeigt es in jedem seiner Songs im überdurchscnittlich langen Album STAY DANGEROUS mit 14 chilligen Songs und einer Spielzeit von ca. 50 Minuten. Aber leider wird das Element der Kurzsilbigkeit in diesem Track zu hart auf die Spitze getrieben. Das kann anstrengend werden und gibt einem das Gefühl, den Song nach dem ersten Hören bereits schon 5 mal durchgespielt zu haben. Kleine Uzis schießen auf mein Hirn. In Zeiten der Kurzlebigkeit und einer durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne von adaptiven 5 Sekunden ist das sicherlich eine kluge Wahl.

DJ Mustard zeigt auch diesmal für die Beats verantworlich. Das merkt man gut an den immer wiederkehrenden „EY“  background shoutouts, seinem Markenzeichen. Alelrdings hört man die schon seit mindestens 4 Jahren…

Die Singleauskopplung BIG BANK stellt den 7. Track dar und verblüfft mit chilligem Karibikgangster feeling. …Mal ernsthaft, musstest Du beim Anblick des heftigen schwarzen Gangsters am Glockenspiel nicht grinsen? Come on, guck’s dir nochmal an! 😀

 

 

Der eine oder andere Song setzt aber Akzente. SLAY wirkt melodischer und daher auf andere Weise chillig. Dennoch… ey, ey, ey… irgendwann reichts. Aber ich brauche mich auch nicht anstellen. „Pussy Money Fame“ erinnert mich auf kuriose Weise an das Meisterstück „Doggystyle“. Aber das kann man hier ruhig als Verehrung YG’s Herkunft bezeichnen und bleibt ein schmales, aber einflussreiches Element des Songs. Hier rapt YG endlich mal wieder schneller und durchgängiger. Sehr erfrischend. Dennoch wirkt der Song auf seine Weise bedrückend.

 

Fazit

Das Bild des chilligen deep-flows zieht sich durch den Großteil des Albums „Stay Dangerous“ von YG. Leider bietet es nur wenig Abwechslung und selbst nach dem X-ten mal Anhören fühlen sich viele Songs zu ähnlich an. Er variiert nur selten im Rap. Dieser wirkt zwar aussagekräftig, wird aber vom faden Beigeschmack eines momentan Angesagten Rap-Styles begleitet. Die Beats bleiben in ihrer Zusammenstellung durchweg zu monoton und heben sich in nur zwei der insgesamt 14 Songs heraus. Für mich kommt der neue Longplayer leider nicht an den sehr coolen Vorgänger „My Krazy Life“ heran. Der Flow besteht nicht im Rap, sondern im Beat. Und der klingt leider nur viel zu oft exactly the same. Schade.

Was man bei dieser subjektiven Kritik natürlich nicht außer Acht lassen darf, ist, dass hier kaum bis gar nicht auf die Texte eingegangen wurde. Texte können die einzelnen Stücke sehr stark ins gute Licht stellen. Alleine das Verständnis der Texte bewegt den Lyrics versierten Zuhörer zum wiederholten Anhören dieses von anderen Seiten gelobten Albums.

Also wie immer gilt: Eine Rezension ist rein subjektiv und niemals überzubewerten: Trotz aller Kritik bleibt das Album gut produziert und die Songs wirken nicht haltlos. Es ist ein Konzeptalbum und bleibt sich treu. Die Songs klingen abgerundet und fühlen sich durch die Bank nach Gangster an.

Viel Spaß bei diesem dennoch sehr gelungenen Konzept-Album von YG.

 


Tracklist

01 – 10 Times
02 – Bulletproof (Feat. Jay 305)
03 – Handgun (Feat. A$Ap Rocky)
04 – Suu Whoop
05 – Cant Get In Kanada
06 – Too Cocky
07 – Big Bank (Feat. 2 Chainz, Big Sean & Nicki Minaj)
08 – Power (Feat. Ty Dolla $Ign)
09 – Slay (Feat. Quavo)
10 – 666 (Feat. Youngboy Never Broke Again)
11 – Too Brazy (Feat. Mozzy)
12 – Pussy Money Fame
13 – Deeper Than Rap
14 – Free The Homies Interlude
15 – Bomptown Finest

 

Spielzeit: 50 Minuten

Links: Wikipedia

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