Musik, die Angst macht.

Es ist immer wieder Interessant. Menschen bekommen aus den unterschiedlichsten Gründen Angst. Dass man jedoch Angst bei Liedern erfährt, klingt vorerst ungewöhnlich. Aber es gibt Musik, die Angst macht. Mit Sicherheit auch für Dich, wette ich.

Einmal außerhalb Deutschlands traf ich eine Frau, die so gut war, mir einen Schlafplatz anzubieten. Das war fantastisch und hat mich sehr gefreut, denn ich hatte wirklich keine Knete für ein Hotel oder Hostel. Ich hatte nicht mal ein eigenes Auto. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ich bis zu fünf mal die Woche acht Kilometer Fahrrad, machte jeden Tag 60 langsame Liegestütz bei einer Fußhöhe von ca. 70cm, ging zwei mal die Woche Schwimmen, nicht planschen, und habe neben wenigen Klimmzügen noch geplankt. Das ist nichts Wildes und vor allem kein abgerundetes Training. Es reicht aber, um oberhalb der Beine übelst auszusehen. Zu Essen gab es Brokkoli, Reis und Huhn. Körperfett war quasi nicht vorhanden. Aber das sieht auch scheiße aus, glaubt mir.

Für eine kleine Krypto Donation schicke ich das einzige Bild davon, obenrum.


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Update 09.04.2021:

Oh oh, ganz wichtig! Welches Lied Dir am meisten Angst bereitet, wissen wahrscheinlich nur die wenigsten. Wenn überhaupt jemand. Bei Eminem Fans sieht das anders aus. Spätestens jetzt wissen sie, wen und welchen Song die BOSSHOORE meint. Wenn ein Lied Angst macht, dann ist es „Killshot„, Eminems Disstrack an Machine Gun Kelly. Beim Anhören wird MGK berechtigte Todesangst bekommen haben. Killshot gleicht einer Hinrichtung auf dem Schießstand. MGK im Zentrum. Wie Neo in Matrix, wenn er den Gewehrschüssen ausweicht. Nur ohne Ausweichen. Die Deutsche Übersetzung findet ihr hier.


A death threat or a love letter

Eminem – Killshot

Zurück zum hübschen Innkeeper. Mein Schlafplatz war eine auf dem Boden liegende Matratze. Daneben das 2x2m Bett, in dem die Dame warm und zart schlief. Keine verbalen Andeutungen, keine körperliche Annäherung und keine tiefen Blicke. Von meiner Seite kam nichts in dieser Richtung. Selbst zuvor im Auto drehte sie ihren Kopf zu mir wie bei einem Kuss. Die Chance nutzte ich nicht. Denn sowas machen schon alle anderen. Da muss ich nicht zugehören. Deshalb sind meine Andeutungen auf kollegiale weise gemeint. Trotzdem kommen sie oft falsch rüber. Oder ich verstehe es einfach nicht – wohl eher zweiteres.

Das Fazit steht: Macht Anspielungen nur, wenn die Dame euch wirklich anziehend findet. Denn in solch einem Fall erweisen sich angemessene Andeutungen als überaus wichtig und darüber hinaus sogar notwendig! Jedoch in gesundem Maße, welches keiner kennt. Eher rar als regelmäßig, scheint mir da die klügere Wahl. Aber auch nicht zu selten. Gott ist das kompliziert… Aber eine Sache ist ganz sicher: Wenn Du sowas komplett auslässt, wie ich das über zwei Jahre hinweg getan habe, wird Deine Angebete denken, sie gefällt Dir nicht…

Sie wird sauer, macht Dir das Leben zur Hölle, Du kapierst nicht, warum, verlierst Deinen Job und alle beteiligten werden unglücklich.

Naja, den Job nutzte ich nur der Theatralik halber. Denn im Gegensatz zu einer möglichen Familie erweist sich ein Job als das unwichtigste auf der Welt. Zwei Menschen lieben sich und kriegen es nicht gebacken, ein Paar zu werden? Unabhängig aller Umstände ist das so richtig schön dumm! Ganz ehrlich. Aber wie siehst Du das? Schreib es in die Kommentare!

Zurück zum Sexless Innkeper: Am nächsten Morgen wurde ich wach und fühlte, dass es das Beste wäre, bloß an Ort und Stelle zu bleiben. Mich lies das Gefühl nicht los, dass es überaus wichtig sei, sie merken zu lassen, dass ich mich in der Nacht nicht einen Zentimeter von meiner Unterlage entfernt hatte. Denn das tat ich auch nicht. Nicht, um auf die Toilette zu gehen und auch nicht, um etwas zu trinken. Nicht einen Millimeter verließ ich meinen Schlafplatz. Bis sie aufwachte.

Das tat sie dann und drehte sich zu mir. Ich gab vor, es nicht bemerkt zu haben, spürte jedoch ihren leicht schwärmenden Blick auf mir ruhen.

Als ich am nächsten Tag wieder in meiner Heimatstadt war, telefonierten wir. Sie sprach von ihrer Angst, dass ihr Besuch (es hatte nichts mit meiner Person an sich zu tun – dazu komme ich gleich) in der Nacht seine Matratze verlies und einen imaginären Rammstein Song auslebte.

Dieser Gedanke schockte mich so sehr, dass ich es selbst mit der Angst zu tun bekam. Mit ihrem Gedankenszenario erweiterte sie meinen Horizont. Niemals auch nur im Entferntesten wäre ich auf den Gedanken gekommen, dass irgendein Mensch auf solch eine Idee käme. Angst hatte ich also vor der Vorstellung selbst, aus ihrer Perspektive empfand ich Angst und auch vor dem, was die Situation, in der ich mich befand, für ein Nachspiel mit sich hätte bringen können.

Nur sieht die Realität in manchen Fällen anders aus als in meinem naiven Kopf. Deshalb sollten Frauen sich zumindest mit einem Pfefferspray ausstatten. Oder Karate Lernen. Oder das Marsupilami bei sich haben. Das erstere empfahl ich einer flüchtigen Bekannten. Sie hat seitdem, glaube ich, auch Angst vor mir. Nungut, habe ich wohl zuvor einiges falsch gemacht.

Zurück zum intelligenten Innkeper: Sie sagte mir, Angst sei irrational. Es muss keinen logischen Grund für eine Angst geben. Die Angst vor dem Unbekannten reicht schon. (Stichwort: Alien.) Angst ist tief in uns als Schutzmechanismus verankert. Hätten wir keine Angst, würde wohl jeder von uns blutig in ein Piranhabecken springen. Oder ohne nachzudenken in das Auto eines fremden Mannes/Menschen steigen, was übrigens auch etwas ist, was man einer Frau aus genannten Gründen vielleicht nicht anbieten sollte. Dass dies kein angenehmes Szenario sein kann, hat Jessie Reyez am eigenen Leib erfahren. Auch Eminem ist von ihrer authentischen Musik begeistert, die auch Angst machen kann.


Acht Beispiele für Musik, die Angst macht


Jessie Reyez – Gatekeeper


Wie Männer Frauen im Musikbusiness ausnutzen.

Rakede – Keine Liebe

Rakede sind eine aus jungen Leuten bestehende Band. Sie sind überaus talentiert, was Textung und Komposition betrifft. Meines Erachtens nach erhalten sie zu wenig Aufmerksamkeit. Wenn sie irgendwann neue Musik herausbringen, tanze ich nackt in der Fußgängerzone, bis Frauen vor Angst die Polizei rufen. Direkt nachdem sie ihren Lachkrampf unter Kontrolle gebracht haben. Dann ist Rakede nicht nur Schuld an Musik, die Angst macht sondern auch an verstörten Damen in der Fußgängerzone. Hier geht’s zur Kritik ihres Erstlingwerks „Es geht mir gut! (Sehr, sehr gut. Sehr gut!)„. Auch sehr erwähnenswert ist „Jetzt gehst Du weg“ von Rakede.

Erst nach einigen malen Anhören wurde mir bewusst, worum es geht. Es handelt von einem Stalker, der bei seinem Objekt der Begirde einbricht, Wäsche klaut und was weiß ich noch. Naja, widerlich und erschreckend. Seitdem kann ich diesen Song nicht mehr so hören. Musik, die Angst macht.


Diamanda Galas – Gloomy Sunday

Auf den Song stieß ich, als ich für ein Studiumsprojekt die Atmopshäre eines herausragenden architektonischen Objektes akustisch darstellen sollte.
Das Objekt: Holocaust-Mahnmal in Berlin; Akustik: Diamanda Galas – Gloomy Sunday. Diese Musik kann Angst machen, aber sie klingt so unglaublich traurig, dass Mythen um diesen Song entstanden sind.


Rammstein – Puppe

Ein überaus erschreckender Song. Von Rammstein kennt man das vielleicht. Sie in der Liste für Angst machende Musik aufzuzählen verwundert nicht wirklich. In Puppe sind die Lyrics eher Beilage, als dass sie Grund für das Gefühl Angst sind. Ausschlaggebend sind der Ausdruck seiner Stimme und die Komposition des Songs. Hier ein Liveauftritt. Wir erhalten einen verstörenden, angstmachenden Track. Genauso erschreckend ist „Du riechst so gut„, in dem es um ein Thema geht, welches auf dieser Webseite nicht beim Namen genannt wird.


Eminem – Kim

Der Song über seine Ex-Frau, in dem er sie entführt, in den Kofferraum sperrt und später im Wald verscharrt. Der Song „Kim“ ist für mich der erschreckendste Song überhaupt. Von seiner Ausdrucksstärke finde ich ihn unübertroffen. Man hört das Kratzen in seiner Stimme und seine Emotionen sind einfach echt. Man spürt seine Verzweiflung, seinen Zwiespalt und seine tiefgründige Wut, sowie sein Durchdrehen als Slim-Shady, Eminems Alter-Ego. Auch erkennt man seine Angst. Die Angst, dass sie ihn nicht liebt. Die Enttäuschung darüber, betrogen worden zu sein. Side-Fact: In diesem Song spricht Eminem die Frau selbst. Eminem schafft es in diesem Song auf herausragende Weise, ein erschreckendes Bild im Kopf des Zuhörers zu formen. Von Kraft und Intensität ist dieser Track kaum zu überbieten, ich kenne keinen Song, der mehr Ausdruck hat. „Uff!“.


What women listen to after a breakup: Tayler Swift – „We are never getting back together“

What men listen to after a breakup: Eminem – „Kim“

EpicZombieSlayer101 – Youtube

Musik ist Kunst, Texte sind Kunst. So, wie Bilder. Die Realität sieht man aber nicht in kubistischen Formen mit maximal fünf Farben. Es sind die transportierten Emotionen, die einem Werk Stärke zusprechen.

Deshalb ist nicht das Szenario und nicht wirklich der Text von „Kim“ der ausschlaggebende Faktor für diese gewaltige Wirkung. Die hauptsächlich wegen Em’s Authentizität an Kraft gewinnt. Erst danach kommt der Text mit einer Gewichtung von etwa 7%. Vergessen wir das nicht, so erschreckend das Szenario sein mag. Aber meine Güte, bei Eminems Emotionen bekommt man es echt mit der Angst zu tun. Er machte also nicht nur „Music to be Murdered by“ sondern auch Musik, die Angst macht. Genau deshalb ist „Kim“ ein grandioser Track. Er erzählt eine Geschichte auf dramatischste Weise und nur schwer zu erreichender Intensität. Dieser Song ist ein Schock.

Update 13.04.2021: Ohoh, der Song ist sogar noch erschreckender als er auf der offiziellen LP erschienen ist. Mir selbst ist das nie aufgefallen bis ich zu diesem Beitrag recherchiert hatte. Die Stelle mit dem vierjährigen Kind. Weiter werde ich darauf nicht eingehen.


Sohn – Hard Liquor

Hier noch Musik, die mir vor einiger Zeit Angst bereitet hat. Keine Erklärung, dafür großartige Songs.


Kaleo – I Can’t Go On Without You


Marconi Union – Weightless

Auf der Suche nach einem Keyword für diesen Beitrag bin ich sogar auf einen Artikel gestoßen, in dem Musik nicht Angst macht, sondern diese laut Studie Angstgefühle reduzieren können soll. Hier die Neuauflage.

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